Die Wichtigkeit einer sicheren und verlässlichen Energieversorgung ist uns allen mindestens seit zwei Monaten bewusst. Deutschland muss unabhängig werden von Erdgaslieferungen aus Russland. Niedersachsen, und auch Friesland, Wilhelmshaven und Wittmund wollen ihren Beitrag leisten. Bei allem müssen wir aber sicherstellen, dass unsere Wirtschaft weiter leistungsfähig bleibt, denn auch unsere Region verfügt über mittelständische Unternehmen, die auf Erdgas angewiesen sind.
„Unumstritten ist, dass der Sektor der erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden muss, dass 2%-Ziel für Windenergie ist eine erste Marke, obgleich ich den Beitrag eines Landes lieber an der installierten Leistung (MW) als an der Fläche, die dafür benötigt wird, festschreiben würde“, betont Katharina Jensen. Die CDU-Landtagskandidatin ist sich über die entscheidende Rolle Wilhelmshavens und den umliegenden Kreisen und Kommunen bewusst, befürwortet die Realisierung des LNG-Terminals und die Pläne, die Pipelines Wasserstoff-ready zu bauen.
„Wo auch immer ich die Möglichkeit habe, rühre ich die Werbetrommel für die Region Jade. Unsere Heimat hat die Jahrhundertchance, zu einem wichtigen Energiestandort zu werden. Unsere mittelständische Wirtschaft, sowie jeder Einzelne kann davon profitieren. Wir müssen nur aufpassen, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt, dass wir nicht nur eine Transitregion werden, sondern Geld hier vor Ort bleibt“, mahnt Jensen.
„Wertschöpfung muss dafür sorgen, dass die Kommunen wieder besser aufgestellt sind und den Bürgern und den Bürgerinnen etwas zurückgegeben werden kann.“
„Denn bei aller Euphorie für die angesprochenen Projekte, gilt es auch die Schattenseiten zu bedenken. So bedeutet beispielsweise die Ertüchtigung der 220 kV-Leitung zur 380 kV-Leitung von Emden nach Conneforde oder die beiden neuen 380 kV-Leitungsabschnitte vom Umspannwerk Wilhelmshaven/Fedderwarden nach Conneforde, dass die Bevölkerung einiges hinnehmen muss und dies fehlt mir in der derzeitigen Diskussion.“
Erstere Leitung schneidet das südliche Friesland und zweitere verläuft nach aktuellem Planungsstand durch bebautes Gebiet im Westen von Bockhorn.
Insgesamt werden drei Pipelines- teilweise neu errichtet, teilweise Bestandsleitungen- unseren Landkreis, sowie Wilhelmshaven und Wittmund durchlaufen. Diese verlaufen zwar unterirdisch, trotzdem wird tief gebaggert und das Bodengefüge verändert.
Jensen betont:“ Ich bin nicht gegen diese Projekte, denn ich bin mir bewusst, dass all dies notwendig ist um die erklärte Energiewende zu meistern, aber
Kommunen, die etwa durch die Bereitstellung von Fläche für den Bau von Trassen (Erdverkabelung und oberirdische Leitungen) ihren Teil zur Energiewende beitragen, müssen an anderer Stelle entlastet werden. Besonders im Hinblick auf die Akzeptanz in der Bevölkerung.
Ich fordere, zu prüfen, inwieweit eine Entschädigung analog der Wegenutzungsverträge der kommunalen Energieanbieter auch auf diese Trassen Anwendung finden kann, um einen finanziellen Ausgleich für Kommunen zu erwirken, die besonders viel für die Energiewende tun. Außerdem sollte der Flächenverbrauch, der durch die Installierung neuer Stromtrassen einhergeht, bei der Berechnung der von der Kommune bereitgestellten Fläche für Windenergie berücksichtigt werden.“