Es fehlen Erzieherinnen und Erzieher: rund 12000 sind es in Niedersachsen. Der Fachkräftemangel ist längst in jeder Einrichtung im Land angekommen. „Auch in Friesland und Jade fehlen die Fachkräfte in den Kindertagestätten und es wird zusehends schwieriger, die Betreuung der Kinder aufrecht zu erhalten“, sagt die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen für den Wahlkreis Friesland/Jade. „Eltern stehen vor großen Herausforderungen, sie müssen arbeiten, bekommen aber keine oder keine ausreichende Betreuung mehr für ihre Kinder. Die verbliebenen Erzieher und Erzieherinnen sind einer enormen Arbeitsbelastung ausgesetzt und die Unternehmen, die auf ihre Angestellten verzichten müssen, weil Eltern die Betreuung wieder zeitweise und oft sehr spontan selbst übernehmen müssen, merken das an jeder nicht geleisteten Arbeitsstunde“, sagt Jensen.
„So kann es nicht weitergehen. Es ist an der Zeit, dass die Kultusministerin Hamburg ins Handeln kommt. Es reicht nicht, sich mit den Kommunen zu streiten und Foren zu veranstalten ohne eigene Lösungsansätze“, kritisiert Jensen. Deswegen hat die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag am Mittwoch einen Entwurf zur Änderung des Niedersächsischen Gesetzes über Kindertagesstätten und Kindertagespflege (NKiTaG) eingebracht.
„Der Entwurf liefert kleine erste Schritte, die schon Verbesserungen erzielen“, sagt Jensen. Das Gesetz soll dafür sorgen, dass mehr Menschen für die Arbeit in der Kita motiviert werden. „Wer in Niedersachen eine Ausbildung für eine Tätigkeit in einer Kindertagesstätte macht, soll ab dem ersten Tag in der Kita mitarbeiten und eine tarifliche Vergütung erhalten“, betont Jensen. „Aus unserer Sicht ist eine dualisierte Ausbildung, auch in Vollzeit, der entscheidende Schlüssel zur erfolgreichen Bekämpfung des Fachkräftemangels im Kita-Bereich. Denn das aktuelle System der vollzeitschulischen Ausbildung führt derzeit dazu, dass viele junge Frauen und Männer in den ersten beiden Jahren keine Ausbildungsvergütung erhalten.“
Die CDU-Fraktion setzt sich dafür ein, dass die Förderung der dualisierten Ausbildung gem. § 30 NKiTaG massiv ausgebaut wird. „Das hatten wir in unserem Änderungsantrag zum zweiten Nachtragshaushaltsgesetz 2023 deutlich gemacht. Parallel dazu müssen wir auch bei der Anerkennungspraxis von Quereinsteigern besser werden und bürokratische Hürden abbauen“, so Jensen.
Die CDU-Fraktion fordert für den Übergang, bis über die dualisierte Ausbildung mehr Fachkräfte ausgebildet sind, in Randzeiten bis 2027 auch Assistenzkräfte zuzulassen. Über Ausnahmeregelungen sollen die Träger dabei selbst entscheiden können. „Das machen wir deshalb, weil uns die Träger überall sagen, dass die Standards, im jetzigen Kita-Gesetz, die wir auch mitbeschlossen haben, wie sie für die Randzeiten, bei den Vertretungen und bei Drittkräften vorgeschrieben sind, vor dem Hintergrund der fehlenden Fachkräfte, oftmals nicht zu erfüllen sind. Das führt dazu, dass Betreuung dann überhaupt nicht stattfindet“, so Jensen. Der Gesetzentwurf wurde nun zur weiteren Beratung in den Ausschuss überwiesen.