Gut 2.400 Verträge von pädagogischen Mitarbeitern an Schulen in Niedersachsen werden zum Jahresende auslaufen. Die Stellen waren Teil des von der Großen Koalition aus SPD und CDU eingeführten Programms „Startklar in die Zukunft“, mit dem das Land die Folgen der Corona-Pandemie abmildern wollte sowie Stellen, die im Rahmen der Integration von Flüchtlingen nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine geschaffen wurden. Dieses Thema setzte die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag daher als Dringliche Anfrage auf die Tagesordnung des jüngsten Plenums.
„Da hilft es auch nicht, wenn die grüne Kultusministerin im Landtag dann darauf hinweist, dass es sich um Minijobs gehandelt hat, die nun wegfallen, weil die Mittel eben endlich seien“, sagt die CDU-Landtagsabgeordnete für Friesland/Jade mit ihrem Patenwahlkreis Wilhelmshaven Katharina Jensen. Den Betroffenen sei seitens des Kultusministeriums geraten worden, sich auf andere Stellen, die in einem Online-Portal zur Verfügung stünden, zu bewerben. Zudem seien die Regionalen Landesämter für
Schule und Bildung aufgefordert worden, die Schulen entsprechend zu beraten. „Das ist aus meiner Sicht vor dem Hintergrund, der multiplen Herausforderungen an den Schulen, grassierender Gewalt, mangelhafter Integration bis hin zu unzureichender Sprachförderung, über die betroffene Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie die Medien regelmäßig berichten, zu wenig“, kritisiert Jensen.
Laut Kultusministerium sind auch in Friesland und Wilhelmshaven wertvolle pädagogische Mitarbeiter von auslaufenden Verträgen aus den Sondermaßnahmen betroffen: 33 Verträge an friesischen Schulen und sechs an Schulen in Wilhelmshaven laufen zum Jahresende aus. „Zwar weist das Kultusministerium auch darauf hin, dass es sich hierbei auch um Verträge von pädagogischem Personal handeln kann, das bereits vor Beginn der Maßnahmen an einer Schule beschäftigt war und befristet Stunden erhöht hat. Es gehen wohl also nicht alle „Köpfe“ verloren. Das ist aber nur ein sehr schwacher Trost“, betont Jensen. Sie zweifelt daran, dass es gelingt, alle pädagogischen Mitarbeiter im bisherigen Umfang auch künftig an den Schulen zu halten und sie in unbefristete Beschäftigungsverhältnisse zu überführen. „Noch sind es vor allem Versprechungen und ein Info-Brief, die aus dem Kultusministerium kommen. Dass wir alle diese pädagogischen Mitarbeiter aber dringend brauchen, ist unbenommen. Nun muss das Kultusministerium unter Beweis stellen, dass es tatsächlich in der Lage ist, diesen Menschen eine echte berufliche Perspektive an den Schulen zu ermöglichen.“