CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen besucht soziale Einrichtungen in Friesland und Wilhelmshaven
Friesland/ Wilhelmshaven – Die niedersächsische CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen für den Wahlkreis Friesland/ Jade und Patenwahlkreis Wilhelmshaven hat in der ersten Woche der Sommerferien vier soziale Einrichtungen in der Region besucht. Die Tour ermöglichte ihr wertvolle Einblicke in die Arbeit vor Ort.
Am ersten Tag besuchte sie das Friedel-Orth-Hospiz in Jever. Das vor 13 Jahren gegründete Hospiz biete neun Gästezimmer sowie ein Zugehörigenzimmer, jeweils mit eigenem Bad und Terrasse. Bei einem gemeinsamen Frühstück mit Gästen und dem Team des Hospizes fan ein berührender Austausch statt. Jensen erfuhr auch von Bürokratiehürden und der hohen Nachfrage, die nicht immer gedeckt werden kann. „Das Hospiz strahlt eine fröhliche Wärme aus und biete in den letzten Tagen Betroffenen und Angehörigen einen tröstenden und verwöhnenden Ort“ stellt Katharina Jensen nach ihrem Aufenthalt fest.
Am nächsten Tag stand ein Besuch der Mädchenwohngruppe der Jugendhilfe Collstede an. Hier beeindruckte sie die vielfältigen Möglichkeiten, die der geschützte Raum den Bewohnerinnen bietet. „Die einzelnen Schicksale der Kinder und Jugendlichen aufzufangen und bestmöglich darauf einzugehen, ist eine Aufgabe, vor der ich größte Hochachtung habe“ erklärt Jensen. Der Bedarf an Jugendhilfe und Unterbringung von Kindern und Jugendlichen steigt in den letzten Jahren stetig und übersteigt oft die personellen und räumlichen Kapazitäten. Die Betreuerinnen arbeiten in 24-Stunden-Schichten und leisten sowohl pädagogische Arbeit, Konfliktbewältigungen als auch fürsorglichen Umgang. Der bürokratische Aufwand ist eine notwendige, aber zusätzliche Belastung, die oft nur nachts bewältigt werden kann, wenn in den Einrichtungen Ruhe einkehrt.
In der Tagespflege des evangelischen Seniorenzentrums in Wilhelmshaven wurde es dann sehr unterhaltsam. Gemeinsam wurde gespielt und in Erinnerungen geschwelgt. Die Tagespflege hat noch freie Plätze und freut sich über neue Gäste. Der Schwerpunkt liegt hier auf kognitiver und physischer Abwechslung. Die gemeinsamen Mahlzeiten und Gespräche sind der wichtigste Bestandteil eines Tages in der Tagespflege. „Da unsere Gesellschaft immer älter wird, nehmen insbesondere Demenz- und Gelenkerkrankungen stark zu. Eine tageweise Betreuung in der Tagespflege lässt die Gäste offensichtlich aufleben und entlastet die Angehörigen“ freut sich Jensen über die erfolgreiche Arbeit des Pflege-Teams.
Die letzte Station war Werkstatt der GPS in Jever. Rund 250 Menschen arbeiten hier vor Ort oder im Auftrag auch außer häusig. Ein Besuch der einzelnen Arbeitsfelder zeigte die Vielfalt und teilweise komplexen Herausforderungen bei der Montage von Kabelbäumen für medizinische Geräte. Die Werkstatt bietet außerdem weitere Montagearbeiten, Anlagenpflege und Verpackungstätigkeiten an. Die Beschäftigten werden individuell begleitet und eingesetzt. Die räumliche Situation ist jedoch in vielen Bereichen veraltet und marode. Ein schrittweiser Umbau des Gebäudes Am Hillernsen Hamm wird in den kommenden drei Jahren erfolgen. Baubeginn soll im August dieses Jahres sein. „Dies ist für die nächsten Jahre sicherlich eine enorme Herausforderung, einen Umbau in dieser Größenordnung bei laufendem Geschäftsbetrieb zu bewältigen“, stellt Jensen fest.
Katharina Jensen nach ihrer Sommerferien-Tour: „Für mich ist es schwer, mein Fazit in Worte zu fassen. Ich bin beeindruckt davon, wie rührig sich die Mitarbeitenden um die Bewohner gekümmert haben. Man hat gemerkt, dass es für sie nicht nur ein Job ist. Und es war deutlich zu sehen, dass die Personen, um die sie sich kümmern, es sichtlich genossen und diese Unterstützung für ein zufriedeneres Leben brauchen. Wie wichtig dies für die Betroffenen und die Gesellschaft ist, wird immer erst deutlich, wenn man selbst betroffen ist. Mir hat die Tour nochmal verdeutlicht, wie wichtig Investitionen im Bereich der Pflege, Fürsorge und Jugendhilfe sind. Traurig machte es mich zu sehen, dass auch im sozialen Bereich immer nur ums Geld geht. Das weiß ich natürlich, aber zu sehen, dass einem alten oder sterbenden Menschen etwas verwehrt wird, weil die Kranken- oder Pflegekasse es nicht zahlt, ist belastend. Das, was ich gesehen habe, macht eine Gesellschaft aus…einander zu helfen! Denn in den Fällen, die ich gesehen habe, können die Betroffenen nichts für ihr Schicksal.
Aus Sicht der Mitarbeitenden wurde deutlich, dass mehr in Ausbildung, Berufsanerkennung, auch von ausländischen Fachkräften, und Weiterbildung investiert werden muss – denn das Personal fehlt. Da müssen wir in Deutschland pragmatischere Lösungen finden.“