Ihre CDU-Landtagsabgeordnete für Friesland und Jade

„Nähstoffbericht zeigt insgesamt eine sehr positive Entwicklung.“

Der Gülleeinsatz in der Landwirtschaft ist abermals deutlich gesunken, auch Nährstoffüberschüsse sind seit längerer Zeit nicht vorhanden, es ist eher teils von einer Unterversorgung auszugehen. Auch die Tierbestände in Niedersachsen gehen weiter zurück: Rinderbestände haben sich im Berichtszeitraum 2021/22 um 38.819 Tiere (davon allein 15.780 Milchkühe) und die Schweinebestände um 64.511 Tiere (davon allein 17.339 Zuchtsauen) verringert. Eine Erhöhung gibt es nur im Geflügelbestand um rund 1,7 Mio. Tiere. „Insgesamt weniger Tiere bedeuten aber weniger organischen Wirtschaftsdünger“, sagt Katharina Jensen aus dem Wangerland, CDU-Landtagsabgeordnete und Mitglied im Agrarausschuss. Dieser verringerte sich um rund 0,7 Mio. Tonnen weniger auf eine Menge von 44,2 Mio. Tonnen Gülle, Festmiste und Geflügelkot. „Nicht nur die Menge des Gülleeinsatzes ist gesunken, auch der Einsatz von Mineraldüngern ist zurückgegangen, unter anderem auch durch den Krieg in der Ukraine, denn Mineraldünger hat sich verteuert und war schwer zu beziehen. Der Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer Niedersachen, der in dieser Woche durch das Landwirtschaftsministerium vorgestellt wurde, zeigt dennoch insgesamt eine sehr positive Entwicklung, die sich nicht wegdiskutieren lässt“, betont Jensen.

Dass die Menge an eingesetztem Mineraldünger deutlich zurückgegangen ist, belegen die Zahlen im Bericht: Der Stickstoff-Düngesaldo, also ein Wert für den der berechnete Bedarf und die tatsächliche Düngung gegenübergestellt werden, auf das ganze Land bezogen mit -16.219 Tonnen Stickstoff (im vorigen Berichtszeitraum -3.655 Tonnen Stickstoff) ist nochmals deutlich gesunken und weiterhin unterhalb der rechtlich zulässigen Stickstoff-Düngung gemäß der Düngeverordnung (DüV). „In Friesland und der Wesermarsch liegen die Werte hierfür sogar im sehr grünen Bereich“, so Jensen. Daher sei es unverständlich, dass das grüne Landwirtschaftsministerium offenbar nicht geneigt sei, Restriktionen in der Landwirtschaft zu lösen. „Stattdessen wird nun die Phosphatausbringung mit organischen Düngern zum Problem gemacht, obwohl der Überschuss auf das ganze Land gerechnet von aktuell rund 19.946 Tonnen Phosphat der organisch aufgebrachten Mengen sowie der mineralischen Mengen um rund 2.684 Tonnen geringer ausgefallen ist als im vorherigen Berichtszeitraum“, sagt Jensen.

Deswegen fordert sie die Landesregierung auf, jetzt konkrete Erleichterungen im Düngerecht für die Landwirte zu ermöglichen, die auch angesichts von Krieg und Krise einen erheblichen Beitrag zur Ernährungssicherheit in Deutschland leisten.

Katharina Jensen