Ernst Buchow, der Geschäftsführer der Klinkerziegelei Uhlhorn in Grabstede ist ein vorausschauender Planer.
Die Themen Energieeinsparung und der Einsatz erneuerbarer Energien begleiten ihn bereits seit langem, der Betrieb hat seine Hausaufgaben gemacht.
Auf Einladung der CDU-Landtagskandidatin Katharina Jensen stellte er Ihr, der CDU-Kreisvorsitzenden Christel Bartelmei und den Vertretern der Oldenburger CDU-Landtagsgruppe, Wissenschaftsminister Björn Thümler, Karl-Heinz Bley, Jens Nacke, Christoph Eilers und Christian Calderone seinen Betrieb vor.
Die Photovoltaik-Anlage nimmt etwa ein Drittel der Dachflächen ein. 65 % des erzeugten Stroms nutzt der die Klinkerziegelei selbst, der Rest wird vermarktet. Die Trockenkammern nutzen die Wärmerückgewinnung aus dem Brennofen, ein kürzlich erfolgter Umbau des Brennofens soll bis zu 10 % Gas einsparen.
Die Beteiligung an einem neuen Windpark ist in Vorbereitung, um auch in den Wintermonaten Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung zu haben.
Die aktuelle Explosion der Energiepreise an den Börsen bereitet ihm allerdings zunehmend Kopfzerbrechen, wie es weitergehen soll: „Die aktuelle Lage bereitet mir große Sorgen!“ Würde er, wie manche Branchenkollegen, seine Energie am Spotmarkt einkaufen müssen, würden seine Energiekosten bei dem aktuellen Trend in kurzer Zeit den Umsatz übersteigen. „Zum Glück habe ich mit meinem Energieversorger einen Vertrag bis 2024, der mir noch Luft zum Atmen lässt, allerdings werden die Gasumlagen ab Oktober 2022 zu einer erheblichen Kostensteigerung beitragen.“
Zurücklehnen kann er sich auf keinen Fall, denn sollte die Bundesregierung die 3. Stufe des Notfallplans Gas ausrufen, können die Energieversorger die gestiegenen Preise auch bei Vertragskunden direkt weitergeben oder die Gasversorgung komplett einstellen. Aktuell gilt Stufe 2.
Die Kosten selbst komplett an seine Kunden weitergeben kann er nicht, da die Baubranche aufgrund steigender Zinsen und der hohen Inflation ohnehin schweren Zeiten entgegengeht.
Die anwesenden Landtagsabgeordneten berichteten aus Erfahrungen in ihren Wahlkreisen und teilten die Einschätzungen von Ernst Buchow: „Wenn wir unsere energieintensive Industrie in Deutschland halten möchten, brauchen wir jetzt Lösungen, sowohl für den Übergang bis zur Klimaneutralität, als auch für die Zeit danach.“
Katharina Jensen kritisierte, dass bei der Bundesregierung dazu noch keinerlei Problembewusstsein erkennbar sei. „Der Weiterbetrieb der Kernkraftwerke ist nicht gewünscht, Wasserstoff ist nicht verfügbar, neue Biogasanlagen scheitern an bürokratischen Hürden, aber die Ampel blinkt hektisch hin und her und empfiehlt, die Dusche kälter zu drehen.“
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion habe unter anderem mit ihrem 27-Punkte-Plan bereits gute Konzepte vorgeschlagen. Man müsse es nur beschließen und umsetzen.
Auch die Industrie zeige, dass sie nach vorne denke und diese Kreativität müsse endlich von unsinnigen bürokratischen Vorgaben befreit werden. Christoph Eilers berichtete unter anderem von einem Gemüseproduzenten, der mit den Pflanzabfällen keine Biogasanlage betreiben dürfe, sondern sie weiterhin auf dem Feld verteilen müsse.
„Mit der vorherrschenden Misstrauenskultur der Ampel werden wir die aktuellen Probleme nicht lösen.“
Ernst Buchow zeigte sich verhalten optimistisch für seinen Betrieb und die 25 Mitarbeiter in Grabstede: „Wir haben schon so manche Klippe umschifft, wir werden auch dieses Problem lösen, wir brauchen nur endlich Antworten aus der Politik, wohin die Reise geht!“
Katharina Jensen informiert sich bei dem neuen Kommandanten Helge Gerken
Oberstleutnant Helge Gerken führt das Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“ seit dem 12. Mai 2022.
Gemeinsam mit der CDU-Kreisvorsitzenden Christel Bartelmei und dem Vorsitzenden der CDU Jever, Generalleutnant Bruno Kasdorf besuchte die CDU-Landtagskandidatin Katharina Jensen den Standort der Objektschützer in Upjever.
Es wurde schnell gefachsimpelt: Generalleutnant Kasdorf war in seiner letzten Verwendung bis Juli 2015 Inspekteur des deutschen Heers und so gab es viele Nachfragen zur Entwicklung der Objektschützer seit ihren Anfängen in 1996.
Gemeinsam mit Oberstabsfeldwebel Kai Bratzke stellte Helge Gerken sein Regiment vor, das rund 1.300 Soldaten und Soldatinnen umfasst.
Weitere Objektschützer sind in Wittmund, Kerpen und Diepholz stationiert, mittelfristig sollen allerdings alle Kräfte in Upjever stationiert werden.
Deshalb wird am Standort umfangreich gebaut. Bei einer kurzen Fahrt über das Gelände konnte sich die Gruppe von den Baufortschritten überzeugen.
Genau diese Fortschritte bereiten Kommandeur Helge Gerken Sorgen. Einzelne geplante Liegenschaften sind bis zu 6 Jahre im Verzug.
Katharina Jensen sieht hier Handlungsbedarf und versprach sich zu kümmern: „Egal ob es an zu viel Bürokratie oder am Personalmangel im staatlichen Baumanagement liegt, hier müssen schnell Lösungen gefunden werden, um die Verfahren und die Baudurchführung zu beschleunigen.“ Mit dem 100-Milliarden-€-Paket der Bundesregierung seien schließlich noch weitere Bauprojekte zu erwarten und es sei in der aktuellen Bedrohungslage wichtig, die Bundeswehr handlungsfähiger aufzustellen.
Oberstleutnant Helge Gerken berichtete von den aktuellen Einsätzen, der Schwerpunkt liegt derzeit auf Mali. Sein Vorgänger Oberst Marc Vogt hatte den Begriff geprägt, die Objektschützer seien das „Schweizer Taschenmesser“ der Luftwaffe. Vielseitig in den Fähigkeiten im gut koordinierten Zusammenspiel werden jeweils „die Klingen ausgeklappt, die gebraucht werden“, ob es um die Errichtung eines Feldlagers, den Betrieb eines Flughafens oder um ABC-Waffen-Gefahrenabwehr geht. Das gute Zusammenspiel aller Bataillone findet sich auch im Wahlspruch der Objektschützer „Semper Communis“ – immer gemeinsam – wieder.
Katharina Jensen ist selbst Tochter eines Marineoffiziers: „Das Thema Bundeswehr hat mich mein Leben lang begleitet. Die hohe Professionalität der Objektschützer ist beeindruckend und ich würde mich freuen, künftig als Landtagsabgeordnete ihre Belange zu unterstützen!“
Die CDU Varel besuchte auf Initiative von Lars Kühne gemeinsam mit der Landtagskandidatin Katharina Jensen das Nationalpark-Haus in Dangast. Der Leiter Lars Klein hat der Besuchergruppe die Arbeit des Teams, die Herausforderungen im Wattenmeer und die sich abzeichnenden Entwicklungen in unserem Lebensraum anschaulich vermittelt. Die wichtige Arbeit, die hier von einem kleinen Team jedes Jahr geleistet wird, hat die CDU-Kandidatin des Wahlkreises Friesland/Jade beeindruckt. Im Schwerpunkt wurden die Entwicklungen des sich immer stärker abzeichnenden Klimawandels auf unsere Region und die Welt diskutiert. „Das war sicherlich nicht der letzte Besuch und es ist gut, soviel geballte Kompetenz vor Ort zu haben.“, zog Katharina Jensen ein Fazit.
Die Baupreise explodieren, die Zinsen steigen, Bauvorhaben verzögern sich durch fehlende Handwerker und Materialien – aus diesem Grund informierte sich Landtagskandidatin Katharina Jensen zusammen mit der friesischen CDU-Kreisvorsitzenden Christel Bartelmei und dem Jader CDU-Vorsitzenden Knut Brammer bei Firmeninhaber Jan-Hendrik Hüppe von JH2 aus Jaderberg.
Das Unternehmen fertigt Hallen, Gewerbebauten und Ferienimmobilien in Holzständerbauweise, die Gründung erfolgt dabei mit einer sogenannten Schwedenplatte ohne Streifenfundamente.
Preislich ist diese Bauweise vergleichbar mit herkömmlichem Bauen, der Vorteil liegt im besseren Raumklima, den nachwachsenden Rohstoffen und in kürzeren Fertigstellungszeiten, so Hüppe.
Wichtig wird das unter anderem bei Bauprojekten auf Borkum, wo nur außerhalb der Saison gebaut wird. Auf der ostfriesischen Insel hat sein Unternehmen bereits mehrere Projekte realisiert.
In der Halle in Jaderberg können Wandelemente von bis zu 8 Metern Breite vorgefertigt werden.
Auch für Kommunen sei die Modulbauweise interessant: „Bei standardisierter Planung für Kindergärten oder Feuerwehrgebäude könnten umfangreich Planungskosten eingespart werden, leider verlassen nur wenige Kommunen die eingetretenen Entscheidungspfade!“
Auch das starre Ausschreibungsrecht mache es schwierig, alternative Bauweisen anzubieten.
Als Kreistags- und Gemeinderatsmitglied weiß Katharina Jensen um die Problematik kommunaler Bauvorhaben: „Alternative Baustoffe, Vorfertigung, modulares Bauen werden bei kommunalen wie auch bei privaten Bauvorhaben wichtiger werden, um die Vorgaben zum Energiesparen zu erfüllen und trotzdem bezahlbar zu bleiben. Mit überbordender Bürokratie verhindern wir aktuell Innovationen.“
Jan-Hendrik Hüppe ist optimistisch, dass sich die Holzständerbauweise zunehmend durchsetzt, eine Erweiterung seines Betriebs scheitert allerdings aktuell am Fachkräftemangel: „Bewerbungen sind jederzeit willkommen.“
Am vergangenen Montag besuchten die CDU-Kreistagsmitglieder Claus Eilers, Heinke Sieckmann und Katharina Jensen den Moorschäfer, Peter Schein, im Spolsener Moor. Begleitet wurden sie dabei von Gabi Heyne, Vorstandsmitglied der CDU Zetel/Neuenburg. Das Spolsener Moor liegt ganz im Süden des Landkreises in der Gemeinde Zetel und grenzt an den Landkreis Leer.
„Wir drei sind Mitglieder des Umweltausschusses, so dass wir es als notwendig erachtet haben, uns das Moor von einer fachkundigen Person zeigen zu lassen“, sagt Katharina Jensen.
Peter Schein lässt ca 300 ha von Ziegen und Schafen beweiden, damit die Flächen frei bleiben und nicht verbuschen. „Ansonsten hätten wir hier innerhalb einiger Jahre einen Birkenwald“, so Schein. Peter Schein lebt von Fördermitteln der EU, des Landes, des Landkreises Friesland und der Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven-Wesermarsch, die er für die Bewirtschaftung des Moors bekommt, da er mit seinen Tieren Naturschutz betreibt. Zur Fleischerzeugung sind seine Moorschnucken und Ziegen nicht geeignet und andere Rassen würden im Moor nicht satt werden.
Aber wie soll es mit dem Moor weitergehen? Die Bund-Länder-Vereinbarung sieht Wiedervernässungen vor, um dem Klimawandel entgegen zu wirken. Funktioniert das überhaupt im Spolsener Moor? Moorschäfer Schein sagt eindeutig nein, denn bedingt dadurch, dass bis in die 70-er Jahre Torf im Spolsener Moor gestochen wurde, gibt es viele Höhenunterschiede, die eine Wiedervernässung unmöglich machen.
Während des 2-stündigen Spaziergangs über die Flächen der Moorschäferei berichtet Peter Schein auch über die Probleme, die die Haltung der Herdenschutzhunde mit sich bringt, die er mittlerweile hält, um seine Ziegen und Schafe vor dem Wolf zu schützen. Er hält 2 adulte Herdenschutzhunde und einige Jungtiere, die etwa 10.000 bis 15.000 € zusätzliche Kosten im Jahr verursachen. Zudem muss gewährleistet sein, dass die Hunde den Elektrozaun an keiner Stelle über- oder unterwinden können. Die Zäune müssen immer von Gras freigehalten werden, damit der Strom fließen kann. Die Hunde sind auf ihr Herrchen fixiert und lassen sich nicht von jedem händeln, so dass Peter Schein nur noch tagsüber wegfahren kann. „Wenn ich meine Kinder im Rheinland besuche, muss ich um 3 Uhr losfahren, damit ich abends wieder zu Hause bin“, so der Moorschäfer über die Kehrseite des Herdenschutzes.
Für die Mitglieder des Umweltausschusses steht fest, „wir müssen uns zeitnah Gedanken darüber machen, wie es mit der Moorschäferei weiter gehen soll.“ Bis jetzt ist noch kein Nachfolger in Sicht. Eins ist aber klar, das ist kein Beruf mit geregelten Arbeitszeiten.
Bezahlbarer Wohnraum wird auch im ländlichen Raum zunehmend ein Problem.
Der niedersächsische Bauminister Olaf Lies hatte die Förderung bezahlbaren Wohnraums auf seiner Agenda, Stattdessen sank der niedersächsische Wohnungsbestand mit Sozialbindung.von 82.496 in 2018 auf rund 55.000 in 2021.
Es herrscht akuter Handlungsbedarf.
Umso besser, wenn sich Kommunen auf den Weg machen, Wohnungen zu bezahlbaren Mieten zu schaffen.
Katharina Jensen informierte sich in Bockhorn zum Wohnprojekt Ulmenstraße. 66 Wohnungen sollen in 3 Bauabschnitten entstehen für Alleinstehende ebenso wie für junge Familien. Der erste Bauabschnitt mit 15 Single-Wohnungen steht kurz vor der Vollendung.
Zunächst werden 15 Mieter aus den alten Mietwohnungen aus den Sechzigern in das neue Gebäude umziehen, deren Wohnungen dem nächsten Bauabschnitt zum Opfer fallen. Gegenüber den bisherigen Nachtspeicheröfen verfügen die neuen Wohnungen über Fußbodenheizung und integrierte Lüftungsanlagen. Geheizt wird energieeffizient mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und somit fallen signifikant geringere Nebenkosten an.
Der 2. Bauabschnitt wurde allerdings erst einmal gestoppt.
Bürgermeister Thorsten Krettek, Katja Lorenz als Geschäftsführerin der Immobilienverwaltung Bockhorn GmbH & Co. KG und der zuständige Mitarbeiter Hanno Jelken hoffen, dass es im nächsten Jahr weitergeht. Materialprobleme haben zu Verzögerungen bei der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes geführt, die unklare Entwicklung der Bauwirtschaft, der Zinsen und fehlende Fördermöglichkeiten führen dazu, dass der Gemeinderat entschieden hat, erst einmal abzuwarten, bis sich die allgemeine Lage wieder beruhigt, um sicher planen zu können.
„Für viele Gewerke gibt es aktuell nur Tagespreise und feste Lieferzusagen können nicht gemacht werden“, bestätigte auch Tobias Matschke vom ausführenden Architekturbüro Kapels.
Für den ersten Bauabschnitt konnte die Gemeinde noch Fördergelder generieren. „Auch die KfW Effizienzhaus 40-Richtlinie könnten wir ohne große Probleme erfüllen“, bestätigt Katja Lorenz.
Allerdings gibt es aktuell keine Gelder, die Neuauflage der Förderung für energieeffizientes Bauen wurde durch das grün geführte Bundesministerium für Wirtschaft im April nach wenigen Stunden schon wieder gestoppt, da die Mittel schnell ausgeschöpft waren.
Katharina Jensen sieht hier akuten Handlungsbedarf: „Steigende Zinsen, steigende Baupreise, hohe Anforderungen an die Energieeffizienz: Hier ist es auch für Kommunen schwer, die keinerlei Gewinnerzielungsabsicht haben, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Ohne Förderung und langfristige Zinsgarantien kann das nicht gelingen. Hier müssen wir in Niedersachsen und im Bund mehr tun!“
Auf Einladung des CDU Kreisverbandes Friesland referierten der Sprecher der CDU-Landtagsfraktion für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Martin Bäumer und der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger für Varel und Energieberater , Gunnar Zube zur Energiewende im Baubereich.
Landtagskandidatin Katharina Jensen führte durch den Abend, das Ziel, dass der Gebäudebestand in Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral werden soll, sieht sie als große Herausforderung für Politik und Gesellschaft: „Aktuell steigen die Zinsen, die Baukosten steigen, die Lieferengpässe bei Baumaterialien sind eklatant und im Handwerk gibt es große Nachwuchsprobleme.
Es reicht nicht Ziele aufzustellen, wenn nicht sichergestellt werden kann, dass auch Normalverdiener die Veränderungen technisch und finanziell bewältigen können.“
Martin Bäumer zeigte aktuelle Entwicklungen bei Neubau und Sanierung auf. Eine Forderung der CDU ist, in Zusammenarbeit mit dem Bund die Förderprogramme für den Ausbau von Photovoltaik auf privaten Gebäuden und Gewerbeimmobilien effektiver, weniger bürokratisch und für die Bauherren wirtschaftlicher gestalten. Noch 2020 wurden in fast 70 % der Neubauten Gastherme zur Heizung und Warmwasserbereitung eingebaut. Künftige Baugebiete werden ab 2025 komplett ohne Gasversorgung geplant. Auf diese „Revolution im Heizungskeller“ seien weder Bauwillige noch das Bauhandwerk wirklich vorbereitet.
Der Abschied von den fossilen Brennstoffen sei im Baubereich nicht so einfach leistbar. Eine Wärmepumpe mache nur bei guter Dämmung Sinn. Die eigene Stromerzeugung über Photovoltaik auf dem eigenen Dach, Balkonkraftwerke oder über Kleinwindanlagen würden zunehmend Bedeutung gewinnen.
Auch der soziale und kommunale Wohnungsbau müsse nach Ansicht von Martin Bäumer angekurbelt werden, damit auch Bezieher niedriger Einkommen an der Energiewende partizipieren können.
Während der Amtszeit von Bauminister Olaf Lies sei der niedersächsische Wohnungsbestand mit Sozialbindung allerdings real von 82.496 in 2018 auf rund 55.000 in 2021 gesunken. Auch hier herrsche akuter Handlungsbedarf.
Gunnar Zube wies darauf hin, dass es nicht ausreiche, lediglich die Heizung zu tauschen, in der Regel müsse ein individueller Sanierungsplan mit Dämmmaßnahmen und einer passenden Heizungslösung erstellt werden.
Dazu könne eine Energieberatung in Anspruch genommen werden, die bis zu 80 % gefördert werde.
Mit einem Blick auf die Altersstruktur der Wohngebäude in Deutschland machte er den bestehenden Sanierungsstau deutlich: „Die rund 19 Mio. Gebäude mit insgesamt 41 Mio. Wohnungen in Deutschland werden von rund 20,7 Mio. Wärmeerzeugern mit Raumwärme und Warmwasser versorgt. Der Energieträger Nr. 1 bei der häuslichen Wärmeversorgung ist Erdgas. Nach den Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks sind von den insgesamt 6,8 Mio. Gasheizkesseln etwa 76 Prozent veraltet. Bei den etwa 4,6 Mio. Ölheizkesseln sind es ca. 87 Prozent.“
Sein Fazit: Ohne eine massive Ausbildungsinitiative im Handwerk kann die Energiewende bis 2045 nicht gelingen.
Katharina Jensen findet es besonders wichtig, die Energiewende sozialverträglich zu gestalten und dazu auch neue Wege zu gehen. „Die Ukrainekrise hat die Kosten für fossile Brennstoffe und Strom nochmals steigen lassen, die Belastungsgrenze der Bürger ist längst erreicht. Aktuell sind die Bau- und Sanierungswilligen verunsichert, wohin die Reise geht. Gemeinsam mit Fachleuten müssen wir schnellstmöglich Lösungen aus der aktuellen Energiekrise aufzeigen, die passgenau, finanzierbar und zukunftsfähig sind!“
Die Wichtigkeit einer sicheren und verlässlichen Energieversorgung ist uns allen mindestens seit zwei Monaten bewusst. Deutschland muss unabhängig werden von Erdgaslieferungen aus Russland. Niedersachsen, und auch Friesland, Wilhelmshaven und Wittmund wollen ihren Beitrag leisten. Bei allem müssen wir aber sicherstellen, dass unsere Wirtschaft weiter leistungsfähig bleibt, denn auch unsere Region verfügt über mittelständische Unternehmen, die auf Erdgas angewiesen sind.
„Unumstritten ist, dass der Sektor der erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden muss, dass 2%-Ziel für Windenergie ist eine erste Marke, obgleich ich den Beitrag eines Landes lieber an der installierten Leistung (MW) als an der Fläche, die dafür benötigt wird, festschreiben würde“, betont Katharina Jensen. Die CDU-Landtagskandidatin ist sich über die entscheidende Rolle Wilhelmshavens und den umliegenden Kreisen und Kommunen bewusst, befürwortet die Realisierung des LNG-Terminals und die Pläne, die Pipelines Wasserstoff-ready zu bauen.
„Wo auch immer ich die Möglichkeit habe, rühre ich die Werbetrommel für die Region Jade. Unsere Heimat hat die Jahrhundertchance, zu einem wichtigen Energiestandort zu werden. Unsere mittelständische Wirtschaft, sowie jeder Einzelne kann davon profitieren. Wir müssen nur aufpassen, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt, dass wir nicht nur eine Transitregion werden, sondern Geld hier vor Ort bleibt“, mahnt Jensen.
„Wertschöpfung muss dafür sorgen, dass die Kommunen wieder besser aufgestellt sind und den Bürgern und den Bürgerinnen etwas zurückgegeben werden kann.“
„Denn bei aller Euphorie für die angesprochenen Projekte, gilt es auch die Schattenseiten zu bedenken. So bedeutet beispielsweise die Ertüchtigung der 220 kV-Leitung zur 380 kV-Leitung von Emden nach Conneforde oder die beiden neuen 380 kV-Leitungsabschnitte vom Umspannwerk Wilhelmshaven/Fedderwarden nach Conneforde, dass die Bevölkerung einiges hinnehmen muss und dies fehlt mir in der derzeitigen Diskussion.“
Erstere Leitung schneidet das südliche Friesland und zweitere verläuft nach aktuellem Planungsstand durch bebautes Gebiet im Westen von Bockhorn.
Insgesamt werden drei Pipelines- teilweise neu errichtet, teilweise Bestandsleitungen- unseren Landkreis, sowie Wilhelmshaven und Wittmund durchlaufen. Diese verlaufen zwar unterirdisch, trotzdem wird tief gebaggert und das Bodengefüge verändert.
Jensen betont:“ Ich bin nicht gegen diese Projekte, denn ich bin mir bewusst, dass all dies notwendig ist um die erklärte Energiewende zu meistern, aber
Kommunen, die etwa durch die Bereitstellung von Fläche für den Bau von Trassen (Erdverkabelung und oberirdische Leitungen) ihren Teil zur Energiewende beitragen, müssen an anderer Stelle entlastet werden. Besonders im Hinblick auf die Akzeptanz in der Bevölkerung.
Ich fordere, zu prüfen, inwieweit eine Entschädigung analog der Wegenutzungsverträge der kommunalen Energieanbieter auch auf diese Trassen Anwendung finden kann, um einen finanziellen Ausgleich für Kommunen zu erwirken, die besonders viel für die Energiewende tun. Außerdem sollte der Flächenverbrauch, der durch die Installierung neuer Stromtrassen einhergeht, bei der Berechnung der von der Kommune bereitgestellten Fläche für Windenergie berücksichtigt werden.“
Ich begrüße, dass es nun im Sinne der Belegschaft zu einer Entscheidung bei PAG Varel gekommen ist, die in der Geschichte des Unternehmens einzigartig ist.
Obwohl Mubea in den Standort investieren wollte und plante weitere Arbeitsplätze zu schaffen, hat sich der Betriebsrat für den Verbleib im Mutterkonzern Airbus entscheiden. Nun gilt es, das Unternehmen stark und zukunftsfest aufzustellen, Umstrukturierungen in der Einzelteilfertigung durchzusetzen ohne Arbeitsplätze abzubauen. Wichtig ist, dass unsere Region von den Zukunftstechnologien, wie dem Wasserstoffantrieb, profitiert.
Mein Dank gilt auch unserem Wirtschaftsminister, Dr. Bernd Althusmann, der sich für Varel stark gemacht hat und immer ansprechbar war.
Hohe Aktualität und großes Interesse, das kennzeichnete die Veranstaltung „Bundeswehr – Gestern, Heute, Morgen“ der CDU Friesland.
„Als die Veranstaltung geplant haben, sah die Mehrheit der deutschen Politik Putin noch nicht als wirkliche Bedrohung an, die Entwicklung der Bundeswehr seit der Wende und eine Debatte zur zukünftigen Ausrichtung der Bundeswehr sollten Thema sein. Die Geschichte hat uns da – leider – seit dem 24. Februar 2022 überholt“, leitete Kreisvorsitzende Christel Bartelmei die Gesprächsrunde mit
Kapitänleutnant Janine Pirrwitz, der Leiterin der Pressestelle Wilhelmshaven der deutschen Marine,
Generalleutnant Bruno Kasdorf, in seiner letzten Verwendung Inspekteur des Heeres,
Thomas Kossendey, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium von 2006 – 2013 und
Oberst Marc Vogt, dem Kommandeur des Objektschutzregimentes der Luftwaffe. „Friesland“
ein.
Landtagskandidatin Katharina Jensen übernahm als Tochter eines Marineoffiziers gerne die Moderation: „Ich bin mit der Bundeswehr aufgewachsen und sie hat mich nach Friesland gebracht.“
Schnell drehten sich die Fragen des Publikums um die notwendige Ausstattung der Bundeswehr und um das geplante 100-Mrd-Paket der Bundesregierung.
General Kasdorf brachte es auf den Punkt: „Es geht um Ausrüstung und nicht um Aufrüstung.“ In vielen Beispielen erläuterten die 4 Podiumsteilnehmer, wo es Handlungsbedarf gibt, nicht zuletzt auch bei der zu bürokratischen Beschaffungsorganisation.
Oberst Vogt stellte klar, dass sich die Bundeswehr bei Einsätzen mit ihrer Ausstattung nicht verstecken müsse, allerdings mangele es an ausreichend Material für Ausbildung und Einsatzvorbereitung.
Frau Korvettenkapitän Pirrwitz stellte die Situation anhand der Marine dar: Normalerweise sollte ein Drittel der Schiffe auf See sein, ein Drittel in der Einsatzvorbereitung und ein Drittel in Inspektion und Wartung. Aktuell seien praktisch alle Schiffe im Einsatz, die fahrbereit seien. „Das lässt sich auf Dauer nicht durchhalten.“
In vielen Bereichen fehle es auch wegen Lieferverzögerungen an Ersatzteilen. „Es handelt sich hier nicht um Einsatzgerät, das man von der Stange kaufen kann.“
So sei auch die Bereitstellung von schwerem Gerät für die Ukraine nicht unproblematisch, erläuterte Kasdorf. Hier müsse die Ausbildung gesichert sein, die Ersatzteillogistik und das Zusammenwirken im Verbund. Auch das Zusammenwirken des aus vielen Natostaaten gelieferte unterschiedliche Gerät sei eine große Herausforderung für das ukrainische Militär.
Einer Rückkehr zur Wehrpflicht erteilten alle Teilnehmer aus logistischen Gründen eine Absage. Thomas Kossendey berichtete von den Gründen, die seinerzeit zur Aussetzung geführt hatten. „Von 450.000 Wehrpflichtigen wurden lediglich 70.000 Männer eingezogen, das ist keine Wehrgerechtigkeit.“
Eine Ausweitung des freiwilligen Wehrdienstes würde er allerdings begrüßen. Oft ist das ein Einstieg in eine Laufbahn bei der Bundeswehr. Frau Pirrwitz beschreibt die Bundeswehr als guten und verlässlichen Arbeitgeber: „Durch Leistung und Weiterbildung kann man sich ganz nach oben hocharbeiten.“
Auch der Themenbereich Gesellschaft und Bundeswehr nahm in der Diskussion breiten Raum ein.
„Wie resilient sind wir als Gesellschaft im Hinblick auf chinesische und russische Propaganda?“ fragte Pirrwitz. Sie wünscht sich eine bessere Wahrnehmung der Arbeit der Soldaten und Soldatinnen, nicht nur während der aktuellen Bedrohungslage.
„Anerkennung und Wahrnehmung“, wünscht sich auch Oberst Vogt, der aus eigener Betroffenheit von Todesfällen und Verwundungen im Einsatz und Belastungen für die Familie berichtete. Trotzdem ist für ihn der Soldatenberuf gerade wegen seiner Herausforderungen „der schönste Beruf der Welt“.
Katharina Jensen zeigte sich ebenso wie das Publikum beeindruckt von der hohen Expertise und Einsatzbereitschaft der 4 Podiumsgäste: „Es wird höchste Zeit, dass den Soldaten und Soldatinnen mehr Wertschätzung und Hochachtung entgegengebracht wird. Es ist schade, dass es erst einen Krieg braucht, damit die Gesellschaft sich der Wichtigkeit der Arbeit der Soldaten und Soldatinnen bewusst wird, obwohl in unserer Region so viele Soldaten und Soldatinnen mit ihren Familien leben und die Bundeswehrstandorte Wertschöpfung in die Region bringen.“
Die Veranstaltung endete mit viel Applaus und Zuspruch für die wichtige Arbeit der Bundeswehr.