Ihre CDU-Landtagsabgeordnete für Friesland und Jade

„Der Schaden ist angerichtet!“

Auf Drängen einiger Bundesländer, anhaltender Proteste betroffener Eltern und Fachkräfte sowie einer Petition zum Erhalt mit annähernd 300000 Unterschriften hat der Bund am Mittwoch beschlossen, die Sprach-Kitas nun doch noch bis zum Sommer 2023 zu fördern. Weitere sechs Monate Zeit für die Hilfen bei der Sprachentwicklung in den Kitas, die Förderung hätte zum Jahresende auslaufen sollen.

Das Bundesförderprogramm läuft seit 2016 sehr erfolgreich, davon konnte sich die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen bei ihrem Besuch in einem friesischen Kindergarten selbst überzeugen.

Umso unverständlicher ist für sie das Ping-Pong-Spiel mit den Ländern, das die Ampelkoalition im Bund bei einem so wichtigen Förderprogramm jetzt veranstaltet. „Denn nach den sechs Monaten sind die Länder am Zug und sollen aus Sicht der Ampelregierung dafür sorgen, dass sich die Sprachförderung in den Kitas verstetigt“, sagt Jensen. Das bedeute aber auch, dass die Kosten dafür dann aus den Länderkassen finanziert werden müssen.

Und während auf den politischen Ebenen um die Zuständigkeit gerungen wird, fehlt den Sprach-Kitas vor Ort die Perspektive: „Einen Verlängerungsbescheid haben wir noch nicht bekommen, auch eine tragfähige Aussage, wie es weitergeht, steht noch aus“, berichtet die Leiterin einer Kita in Friesland Katharina Jensen und der CDU-Kreisvorsitzenden Christel Bartelmei bei einem Besuch Anfang November.

Die zuständige Fachkraft für Sprachförderung der Kita erlebten sie als wichtige Ansprechpartnerin für Erzieherinnen und Eltern, die gemeinsam mit den Teams der Einrichtung spielerisch und systematisch die Sprachentwicklung der betroffenen Kinder
verbessert. Weitere Schwerpunkte des Bundesprogramms sind die Zusammenarbeit mit
Familien, die Umsetzung inklusiver Pädagogik und der Einsatz digitaler Medien sowie die
Integration medienpädagogischer Fragestellungen.

„Der Schaden ist angerichtet“, bestätigte sie die Befürchtungen von Jensen und Bartelmei. Das Netzwerk in Friesland und Wilhelmshaven umfasst 15 Einrichtungen. In einem Arbeitskreis unter Einbezug einer qualifizierten Fachberatung seien die Fördermaßnahmen kontinuierlich weiterentwickelt worden, man habe inzwischen einen hohen Qualitätsstandard erreicht.
„Mehrere Kräfte haben aber schon gekündigt und neue Stellen gefunden. Das ist ein herber Rückschlag für die Arbeit vor Ort“, betont sie.

Die Notwendigkeit für die sprachliche Bildung in der Kita zeigt sich in den Zahlen: Im ländlichen Raum haben rund 35 Prozent der Kinder einen Förderbedarf, in den Städten können es in manchen Einrichtungen bis zu 90 Prozent sein.

Katharina Jensen kann die Taktik der Ampelregierung zu Lasten der Kleinsten nicht
verstehen: „Zur Neuregelung oder Weiterführung des Programms hatte das Ministerium wirklich genug Zeit. Es kann nicht die Lösung sein, das Problem auf die Länder abzuwälzen. Viele Strukturen zerfallen schon jetzt aufgrund der Unsicherheit und müssen erst wieder neu aufgebaut werden, denn jede Fachkraft, die geht, ist ein Verlust und kann bei dem Fachkräftemangel nicht so schnell wieder gewonnen werden.“ Jensen setzt sich deshalb für eine Verstetigung der Mittel ein, damit die Kita-Leitungen endlich Planungssicherheit haben. „Denn ohne eine adäquate Sprachförderung, die so früh wie möglich ansetzt, drohen die betroffenen Kinder in der Schule zu scheitern und später im Berufsleben. Wir sollten uns gerade in diesen Zeiten endlich wieder auf das besinnen, was wirklich wichtig ist. Dabei kann es keine zwei Meinungen geben: Unsere Kinder sind unsere Zukunft!“

Bild: Christiane Lang/CDU