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Pflegenotstand und der Hilferuf einer Familie

Mehr Unterstützung für Pflegende ist ein großes Anliegen von Katharina Jensen

Im Wangerland ist die Familie Muth bekannt. Zusammen mit ihrem pflegebedürftigen Sohn Henrik wohnen Heinz und Brigitte Muth in Horumersiel. So oft es geht fährt Heinz Muth seinen 41- jährigen Sohn im Rollstuhl spazieren, kennt daher alle Unwegsamkeiten im Ort und berät die Gemeinde dahingehend, wie ein barrierefreier Ort aussehen sollte. Die CDU-Landtagskandidatin kannte die Familie auch flüchtig, bis Herr Muth sie zu sich nach Hause einlud um mit ihr über den „persönlichen“ Pflegenotstand zu sprechen.
Henrik Muth hatte als 18- jähriger junger Mann einen fremdverschuldeten Autounfall. Seitdem kann er nicht sprechen, nicht essen und sich nicht bewegen. Er ist auf Pflege angewiesen. Doch seit nunmehr einem Jahr hat die Familie keinerlei Unterstützung durch einen Pflegedienst. 49 Pflegedienste im Umkreis von 25 km hat Heinz Muth angerufen oder persönlich aufgesucht. Kein Pflegedienst ist bereit, sich 3 bis 4-mal täglich um den jungen Mann mit der Pflegestufe 5 zu kümmern. Die Pflegedienste begründen dies durch zu weite Anfahrt und zu wenig Personal.
„Das Ehepaar Muth läuft auf dem Zahnfleisch“, muss Katharina Jensen bei ihrem Besuch feststellen. „Ich finde es furchtbar zu sehen, dass aufgrund eines fehlenden Rechtsanspruchs auf Pflege, die Eltern von Henrik privat Hilfe anstellen müssen, damit sie ein wenig Unterstützung haben“, so Jensen. „Henrik muss 10- mal täglich umgebettet werden, damit er sich nicht wund liegt“, erklärt Heinz Muth. „Seit 21 Jahren schläft immer einer von uns bei Henrik im Zimmer, da er auch nachts versorgt werden muss“, ergänzt Brigitte Muth. Es ist ein regelrechter Hilferuf des Ehepaars, das auch Mitte Siebzig ist. Ein großes Problem sieht Heinz Muth darin, dass es keinen Pool an Pflegekräften gibt, die einspringen, wenn ein pflegender Angehöriger durch Krankheit ausfällt. In diese Situation ist das Ehepaar erst Ende August gekommen, als Heinz Muth einige Tage ins Krankenhaus musste und seine Frau und die Hilfskräfte alleine mit Henriks Pflege waren. „Es gab und gibt keine Stelle, die wir anrufen konnten, um um Hilfe für diese Zeit zu bitten“, ergänzt Heinz Muth.
„Hier liegt doch ein Fehler im System“, macht Katharina Jensen deutlich. Sie spricht sich für eine grundsätzliche Verbesserung des Pflegeschlüssels aus und eine Gewährleistung einer guten pflegerischen Versorgung, welche auch ein höheres Pflegegeld für pflegende Angehörige umfassen muss. Des Weiteren müssen wir für mehr Personal in der Pflege sorgen. Dies kann, laut Jensen, durch einen niedrigschwelligen Einstieg in den Pflegeberuf unterstützt werden, mit Weiterbildungsmöglichkeiten, sowie eine Ausbildung, die schulgeldfrei ist, analog der Ausbildung zum Sozialassistenten ab 2023.
Eine Unterbringung in ein Pflegeheim kommt für Familie Muth dennoch nicht in Frage, da Henrik Muth noch ein junger Mann ist und das Haus der Familie optimale Bedingungen bietet. Die Einladung der CDU-Landtagskandidatin durch Familie Muth war natürlich mit der Bitte verbunden, dass sich Frau Jensen doch für eine Verbesserung der Pflege einsetzen möchte. „Dieser Bitte würde ich in Hannover gerne nachkommen, denn im Bereich der Pflege und ärztlichen
Versorgung ist einiges im Argen und besteht dringender Handlungsbedarf auf Landes- und Bundesebene“, bestätigt Katharina Jensen.