Ihre CDU-Landtagsabgeordnete für Friesland und Jade

“Schutzstatus des Wolfs: Alle Daten müssen der EU-Kommission vorliegen”

Während für einen Wolf im Raum Hannover jetzt eine Abschussgenehmigung erteilt wurde, wartet der Landkreis Stade nach der verheerenden und inzwischen bestätigten Wolfsattakte mit 55 getöteten Schafen immer noch auf eine Entscheidung.

Indes hätte Bundesumweltministerin Steffi Lemke bis zum 22. September aktuelle Wolfszahlen aus Niedersachsen und Brüssel an die EU-Kommission melden sollen, damit dort der günstige Erhaltungs-zustand festgestellt werden kann. „Auch wenn sie den Vorwurf natürlich zurückweist, der Schutzstatus des Wolfes kann nur überprüft werden, wenn auch alle Daten vorliegen“, kritisiert die CDU-Landtags-abgeordnete Katharina Jensen für den Wahlkreis Friesland/Jade und Mitglied im Agrarausschuss. „Es bleibt also vorerst bei warmen Worten, auf Taten warten die Nutztierhalter in Niedersachsen immer noch vergeblich“, sagt Jensen. Auch in der Region Friesland/Wittmund gibt es eine hohe Wolfsdichte, die schon zu erheblichen Problemen für Weidetierhalter geführt hat: Allein in den Jahren 2022 und 2023 zählte Wittmund laut Wolfsmonitoring des Landes Niedersachsen 13 Übergriffe durch Wölfe mit 27 toten und 18 verletzten Tieren, in Friesland waren es im selben Zeitraum 6 Übergriffe mit 11 toten und 3 verletzten Tieren. Wolfssichtungen rund um zwei Grundschulen in Cleverns (Friesland) und in Friedeburg (Wittmund) sorgten ebenfalls für Unruhe in der Bevölkerung. „Die Akzeptanz für den Wolf ist deswegen inzwischen auf einem Tiefpunkt angelangt“, so Jensen.

Ganz offensichtlich hätten die Gespräche von Ministerpräsident Weil und Minister Meyer in Berlin und Brüssel nichts bewirkt. „Die Unterstützung der Weidetierhalter hat offenbar im Bundesumwelt-ministerium keine hohe Priorität“, so Jensen. „Ich kann daher nur jeden Bürger auffordern, sich an der Befragung der EU zu beteiligen und die aktuellen Wolfszahlen auf diesem Wege an die Kommission zu melden und so die Feststellung des guten Erhaltungszustand zu beantragen.“