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Unterwegs mit dem Moorschäfer

Am vergangenen Montag besuchten die CDU-Kreistagsmitglieder Claus Eilers, Heinke Sieckmann und Katharina Jensen den Moorschäfer, Peter Schein, im Spolsener Moor. Begleitet wurden sie dabei von Gabi Heyne, Vorstandsmitglied der CDU Zetel/Neuenburg. Das Spolsener Moor liegt ganz im Süden des Landkreises in der Gemeinde Zetel und grenzt an den Landkreis Leer.
„Wir drei sind Mitglieder des Umweltausschusses, so dass wir es als notwendig erachtet haben, uns das Moor von einer fachkundigen Person zeigen zu lassen“, sagt Katharina Jensen.
Peter Schein lässt ca 300 ha von Ziegen und Schafen beweiden, damit die Flächen frei bleiben und nicht verbuschen. „Ansonsten hätten wir hier innerhalb einiger Jahre einen Birkenwald“, so Schein. Peter Schein lebt von Fördermitteln der EU, des Landes, des Landkreises Friesland und der Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven-Wesermarsch, die er für die Bewirtschaftung des Moors bekommt, da er mit seinen Tieren Naturschutz betreibt. Zur Fleischerzeugung sind seine Moorschnucken und Ziegen nicht geeignet und andere Rassen würden im Moor nicht satt werden.
Aber wie soll es mit dem Moor weitergehen? Die Bund-Länder-Vereinbarung sieht Wiedervernässungen vor, um dem Klimawandel entgegen zu wirken. Funktioniert das überhaupt im Spolsener Moor? Moorschäfer Schein sagt eindeutig nein, denn bedingt dadurch, dass bis in die 70-er Jahre Torf im Spolsener Moor gestochen wurde, gibt es viele Höhenunterschiede, die eine Wiedervernässung unmöglich machen.
Während des 2-stündigen Spaziergangs über die Flächen der Moorschäferei berichtet Peter Schein auch über die Probleme, die die Haltung der Herdenschutzhunde mit sich bringt, die er mittlerweile hält, um seine Ziegen und Schafe vor dem Wolf zu schützen. Er hält 2 adulte Herdenschutzhunde und einige Jungtiere, die etwa 10.000 bis 15.000 € zusätzliche Kosten im Jahr verursachen. Zudem muss gewährleistet sein, dass die Hunde den Elektrozaun an keiner Stelle über- oder unterwinden können. Die Zäune müssen immer von Gras freigehalten werden, damit der Strom fließen kann. Die Hunde sind auf ihr Herrchen fixiert und lassen sich nicht von jedem händeln, so dass Peter Schein nur noch tagsüber wegfahren kann. „Wenn ich meine Kinder im Rheinland besuche, muss ich um 3 Uhr losfahren, damit ich abends wieder zu Hause bin“, so der Moorschäfer über die Kehrseite des Herdenschutzes.
Für die Mitglieder des Umweltausschusses steht fest, „wir müssen uns zeitnah Gedanken darüber machen, wie es mit der Moorschäferei weiter gehen soll.“ Bis jetzt ist noch kein Nachfolger in Sicht. Eins ist aber klar, das ist kein Beruf mit geregelten Arbeitszeiten.